Von den Zuwanderern in Deutschland stellen die Russlanddeutschen die größte Gruppe dar. In der zeitweise hitzigen Integrationsdebatte spielten sie aber im Gegensatz zu Migranten aus islamisch geprägten Ländern so gut wie keine Rolle.
2,3 Millionen Menschen kamen in den vergangenen zwanzig Jahren aus der Sowjetunion und - nachdem diese 1991 zerfiel - aus ihren Nachfolgestaaten in die Bundesrepublik. Dies entspricht der Bevölkerungszahl Thüringens und übertrifft zum Beispiel die von Mecklenburg-Vorpommern bei weitem.
Der Film des Russland-Experten Ignaz Lozo geht der Frage nach, ob die Integration dieser großen Zuwanderungsgruppe geglückt ist. Hierzu wird der Fokus auf Berlin und Nürnberg gelegt - zwei Städte mit sehr hohen Bevölkerungsanteilen an Russlanddeutschen. Aus den Aussagen der Protagonisten zeichnet sich ein Bild ab, das für eine gelungene Integration zu sprechen scheint. Eigentlich also eine Erfolgsstory der Integration, wie die Neue Züricher Zeitung schrieb. Eine Erfolgsstory, die es aber nicht so recht in die Medien schafft. In der öffentlichen Darstellung erscheinen die russlanddeutschen Aussiedler nicht selten als besonders kriminell. Rein statistisch lasse sich dies aber nicht bestätigen, so eine Aussage des Bundes der Deutschen Kriminalbeamten.
Die Dokumentation beleuchtet auch den historischen Rahmen: Die Geschichte der Auswanderung nach Russland, die Deportation, das Leid und schließlich die Rückkehr nach Deutschland. Ohne diesen Hintergrund wird man die Russlanddeutschen und ihre Suche nach Heimat wohl kaum verstehen.